Hausberge der Wiener– Geschichte und Geschichten

Getränkevorschläge für eine Bergtour anno 1892: "Während der Tour soll man so wenig wie möglich trinken. Bei den Rasten, wo man Nahrung nimmt, trinke man zuerst einen einzigen Schluck Cognac oder einen Schluck Gebirgsbranntwein (Enzian, Wacholder, Kirsch, Weinschnaps, Sliwowitz oder dergl.) und dann mäßig Wein (...)". In der Tonart geht es weiter, wobei der Autor zur Feier der Gipfelankunft ein Gläschen Champagner empfiehlt oder gerne auch etwas schwereres wie Tokayer, Sherry, Marsala. Damals hatte man halt noch Stil.
Der Autor Hans Witzmann nimmt den Leser auf eine unterhaltsame Zeitreise mit, zu den Anfängen des Alpinismus in den Wiener Hausbergen. Unterlegt mit Originalberichten von Bergfahrten, Erstbegehungen und Unglücken, vom Anlegen der ersten Steige und dem Bau der Schutzhütten, wird die touristische Erschließung von Schneeberg bis zum Hochschwab gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf kurzweilige Art veranschaulicht. Ein Potpourri aus Anekdoten und Geschichten von den ersten Städtern, die es sehnsüchtig in die Berge zog.
Über Wetterkapriolen im Hochwinter wird in der Ausgabe der Ö.T.C-Zeitung vom Februar 1884 berichtet: (...) Das Plateau der Rax ist ebenfalls ganz schneefrei und eine Wanderung über dasselbe genußreich. Fuchsloch, Großes Gries, Preiner Schütt, Thörl, Grünschacher konnten alle im Abstieg glücklich vollführt werden. In den höheren Regionen blühten an sonnigen Stellen die herrlichen Schneerosen (...)". Schneearme Winter gab es also auch damals bereits.
Rezension: Günter Vielgut
Hans Witzmann
Hausberge der Wiener– Geschichte und Geschichte
150 Seiten
Format: 24,6 x 16,8 x 1,8 cm
ISBN-10: 3990241745
ISBN-13: 978-3990241745
Euro 29,90
Kral-Verlag (2013, 2. Auflage)
http://www.kral-verlag.at